E-Scooter sind so sicher wie Fahrräder

e-scooter mit Sitz vs Fahrrad

Nachdem es deutschlandweit in Großstädten immer mehr E-Roller gibt, stellt sich natürlich die Frage, wie sicher die emissionsfreien Geräte sind. Nun hat sich eine Studie damit befasst und ist zu einem Entschluss gekommen. Herausgeber der Studie ist das International Transport Forum, kurz ITF, eine intergouvernementale Organisation mit Sitz in Paris, die 62 Mitgliedstaaten umfasst und sich als globale Kommunikationsplattform des Verkehrswesens sieht. 

Sicherheit E-Scooter vs. Fahrräder


Auf 96 Seiten wird in der Studie dargelegt, dass E-Scooter im Straßenverkehr nicht gefährlicher sind als Fahrräder. Allerdings handelt es sich bei diesem Ergebnis nur um elektronische Tretroller, die auch für die Straße zugelassen sind. Also um Scooter von Verleihfirmen oder um StVO-konforme Elektroroller. Laut Unfallstatistik gibt es kaum tödliche Unfälle, wenn keine zweite Partei involviert war. Das liegt sicherlich an der Tatsache, dass die E-Roller in Deutschland auf eine Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h gedrosselt sind.

Unfallgefahr durch motorisierte Kraftfahrzeuge so hoch

 

Wer trägt also Schuld daran, dass so viele E-Scooter Fahrer in einen Unfall verwickelt sind? Laut Studie stehen 80 % der tödlichen Unfälle in Verbindung mit einem motorisierten Kraftfahrzeug. Das gilt sowohl für E-Roller wie auch für Fahrräder. Nicht die emissionsfreien Fortbewegungsmittel, sondern die Autos sind also schuld, dass die Sicherheit beeinträchtigt ist. In Großbritannien legte das Verkehrsministerium für das Jahr 2015 Zahlen vor, die besagen, dass dort je eine Milliarde gefahrenen Meilen ca. 1.000 Radfahrer schwer verletzt oder gar getötet wurden. Bei Autofahrern hingegen beträgt diese Zahl unter 100.  

Umstieg auf alternative Transportmittel wird empfohlen

 

Um der Unfallstatistik entgegenzuwirken, empfiehlt das ITF, spezielle Schulungen für Pkw-, Bus- und Lkw-Fahrer vorzuschreiben, die dort den Umgang mit Verkehrsteilnehmern lernen, die auf Kleinstfahrzeugen unterwegs sind. Alternativ sollten mehrere Menschen auf Elektroroller oder Fahrräder umsteigen. Sind mehr Fahrräder und E-Scooter in den Städten unterwegs, würde sich die Anzahl der Autos drastisch reduzieren. Dadurch wären die Straßen in den Städten wesentlich sicherer.

Helmpflicht für E-Scooter einführen?

 

Aktuell besteht laut der Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung keine Helmpflicht bei Elektrorollern, die eine Maximalgeschwindigkeit von 20 km/h besitzen. Dabei kann ein Kopfschutz bei einem Unfall lebenswichtig sein. Zwar sieht man viele Rollerfahrer, die freiwillig Helm tragen, doch bei weitem scheinen nicht alle zu erkennen, wie wichtig dieser Sicherheitsaspekt ist. 

Infrastruktur muss verbessert werden

 

Doch nicht nur ein Umstieg auf alternative Transportmittel wäre ein Schritt in die richtige Richtung. Auch bei der Infrastruktur muss etwas geschehen. Zunächst einmal ist ganz klar geregelt, wo sich E-Scooter innerhalb des öffentlichen Straßenverkehrs bewegt werden dürfen: nämlich auf Radwegen, auf Radfahrstreifen und in Fahrradstraßen. Nur, wenn diese gesondert ausgewiesenen Bereiche nicht vorhanden sind, dürfen E-Scooter-Fahrer auf die Straße ausweichen. Viele Radspuren sind meist zu schmal und immer wieder blockieren geparkte Autos und Zulieferer den Radweg. Eine Verbesserung der Infrastruktur könnte mehr Sicherheit für Fahrradfahrer und E-Scooter schaffen.

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