Mehr Reichweite, kürzere Ladezeiten und geringere Kosten für den Antrieb von Elektrofahrzeugen? BMW Elektroroller und e Motorrad mit neuem Akku sollen es möglich machen.
Höhere Energiedichte durch neue Zellchemie
Die BMW Akkus sind bereits die sechste Generation aus dem Konzern. Der Nickelanteil wie auch der anodenseitige Silizumgehalt werden hierbei erhöht. Der Anteil an Kobalt verringert. Das Material soll nicht neu abgebaut, sondern aus Sekundärmaterial bestehen. Dadurch steigt die Energiedichte um über 20 %. Auch beim Thema Nachhaltigkeit punkten die neuen Batterien: Durch die neue Akkutechnologie werden Co2 Emissionen um 60 % verringert. In den ersten Autos sollen die neuen Zellen schon 2025 zum Einsatz kommen. Wann sie für die E Motorräder von BMW eingesetzt werden noch offen.
Kürzere Ladezeiten durch innovative Batteriezellen
Der Antrieb, die Technologie für Aufladung und der Energiespeicher haben künftig eine Spannung, die auf 800 Volt erhöht wurde. Eine so hohe Spannung braucht weniger Stromstärke, wenn die Leistung gleich bleibt. Daraus resultieren ein geringeres Gewicht und dünnere Kabel. An einer Schnelladestation mit Gleichstrom wird das Energieeinspeisen dadurch verbessert. Liegt die Stromstärke bei 500 Ampere, reduziert sich das Laden des Akkus um ca. 30 %, wenn die BMW Batteriezelle von 10 % auf 80 % aufgeladen wird.
Höhere Reichweite und geringere Kosten
Die BMW Group wirbt mit einer Erhöhung der Reichweite um bis zu 30 %, wenn die neue Generation an Batteriezellen verwendet werden. Schaut man sich den BMW CE 04 E Roller an, käme dieser mit den Batteriezellen auf eine Reichweite von fast 170 km, statt nur auf 130 Kilometer. Doch nicht nur das ist ein Vorteil für künftige BMW Kunden. Der Entwicklungsvorstand bei BMW sagt, dass sich auch die Kosten der Batteriezellen im Vergleich zur fünften Generation reduzieren. Und zwar um 50 Prozent. Aber erst einmal muss die BMW Group investieren. Die Produktion lässt sich der Konzern einen zweistelligen Milliardenbetrag kosten. Ziel ist es, die Kosten für die Herstellung so stark zu verringern, dass die E Fahrzeuge nicht mehr kosten als Modelle mit moderner Verbrennungsmotor-Technologie. Wann der BMW Elektroroller und e Motorrad mit neuem Akku ausgestattet werden ist noch unklar.
Alternative Akkutechnologien
Als Alternative will die BMW Group Kathoden aus Lithium-Eisenphosphat (LFP) in Betracht ziehen. Ressourcen wie Kobalt und Nickel werden dafür im Kathodenmaterial nicht mehr benötigt. Solche Akkus sind robust und nicht so Anfällig für Kurzschlüsse, Überladungen oder hohe Temperaturen. Vor allem beim Recycling macht der Lithium-Eisenphosphat-Akku im Vergleich zu anderen Batterien einen guten Eindruck, denn alle genutzen Metalle können bis zu 100 % recycelt werden. Der Nachteil ist die geringere Energiedichte. Für die gleiche Leistung braucht man wesentlich mehr Zellen, was zu einem höheren Preis führt.
Noch besser wären Feststoffbatterien, die die CO2-Bilanz im Vergleich zu herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien stark verbessern könnten. Die Leistungsdichte steigt durch das feste Elektrolyt, was zu hohen Reichweiten führen kann. Man hofft, dass ab 2025 mit der Fertigung der Feststoffbatterien begonnen werden kann.
Aktuell auch im Gespräch sind die neuen Natrium Ionen Akkus für Elektro Fahrzeuge. Der chinesische Elektroroller Hersteller NIU hat bereits angekündigt Modelle mit diesen neuen Akkus auszustatten. Der Vorteil ist hier, das der begrenzte Rohstoff Lithium durch leicht erzeugbares Natrium ersetzt werden kann.