Seit 2019 sind die neuen eKF’s also Elektrischen Kleinstfahrzeuge in Deutschland zugelassen und auf dem Vormarsch. Sie sind in den Innenstädten kaum zu übersehen. Zahlreiche Verleihunternehmen wie TIER, LIME, BIRD oder VOI haben Ihre Flotten an vielen Ecken postiert und buhlen um Kundschaft.
Was des einen Freud, ist des anderen Leid. Für viele sind das neue Fortbewegungsmittel aber auch ein Ärgernis, weil immer öfters Kunden die Roller nach Gebrauch einfach auf dem Bürgersteig stehen lassen, teilweise einfach hinlegen und diese anderen Passanten im Wege stehen. Was dem einen Freude ist, ist dem anderen ein Leid. Die Kommunen lenken bereits mit neuen Regeln für den Gebrauch ein und es gibt sogar einen Bussgeldkatalog für die Fahrer. In Berlin arbeitet der Verkehrssenat an einem ein Gesetzentwurf, der das Angebot regulieren will. Die Roller-Sharing-Plattformen sollen demnach dann eine kostenpflichtige Sondererlaubnis erwerben, wenn ihre Kundschaft die Fahrzeuge auf Gehwegen abstellt.
Die längst überfälligen Regulierungen werden aber die Expansionspläne der großen Verleiher nicht ausbremsen. Trotz Corona Lockdown und witterungsbedingtem herunterfahren des Geschäfts rüsten sich die Sharing Unternehmen bereits für den nächsten Frühling. Es geht jetzt darum, möglichst an vielen Standorten den Marktanteil auszubauen und zu investieren.
Der E-Scooter-Verleiher Lime sagt gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, das man mit inzwischen ca 40.000 Fahrzeugen in Deutschland im laufenden Jahr die Flotte verdoppelt habe und weiter expandieren werde. Das Unternehmen ist bereits in ca. 30 Städten vertreten. Man wolle auch die Fahrzeugflotte mit neuen Modellen bestücken. Dies werden dann Elektroscooter mit austauschbaren Akkus sein. Dadurch lässt sich das einsammeln und erneute aufladen der Fahrzeuge besser organisieren und Kosten senken. Vor kurzem hat der schwedische Wettbewerber Voi 160 Millionen Dollar bei Investoren eingesammelt. Das Unternehmen aus Estland möchte 130.000 weitere E-Scooter und E-Bikes in Europa aufstellen, unter anderem auch in Deutschland. Das Berliner Sharing Unternehmen Tier hatte im November rund 200 Millionen Euro bei Investoren eingesammelt. Das Geld wird auch hier hauptsächlich dafür eingesetzt um die Flotte zu stärken, also auch für eine weitere Abdeckung in deutschen Städten zu sorgen. Also wer glaubt, das E-Scooter nur eine Saisonmode war, wird sich auch im kommenden Jahr auf immer mehr E-Roller Fahrer einstellen müssen.