Wenn die kalte Jahreszeit Einzug hält, motten viele Rollerfahrer ihr Gefährt über den Winter ein. Logisch, bei nur zwei Reifen und ohne Dach. Aber wie sieht das bei einem E Kabinenroller aus? Sind das wahrhaft zuverlässige Winterfahrzeuge oder sollte man sie besser in der Garage stehen lassen?
Dank Vollverkleidung warm durch den Winter
Ein Elektro Kabinenroller hat einen echten Vorteil gegenüber den meisten anderen Elektro Fahrzeugen: Er ist vollverkleidet. Dadurch hat man einen Rundumschutz, der beim E Scooter Fahren nicht gegeben ist. Es kommen hier keine Extrakosten für Schutzkleidung und dicke Handschuhe dazu. Die Standard-Modelle besitzen nämlich bereits eine eingebaute Heizung, so muss also niemand frieren, der bei diesem Gefährt mitrollt. Das ist der größte Pluspunkt für die Fahrt mit einem Kabinenroller im Winter.
Während auf dem Zweirad Rutschgefahr besteht, wenn der Fahrer über Gullideckel oder Laub fährt, fegt der Kabinenroller ziemlich locker darüber weg. Die Modelle haben 3 oder 4 Räder und sind von Haus aus schon wesentlich stabiler als zweirädrige Fahrzeuge. Kabinenroller sind kippsicher, da kann also nicht viel passieren. Trotzdem sollte man immer vorausschauend und vorsichtig fahren, gerade bei Schnee und Eis. Denn die Bremsen greifen in so einer Situation nicht so zuverlässig wie im Sommer.
Kleiner Tipp: Die Rutschgefahr wird reduziert, wenn der Reifendruck etwas geringer ist als im Handbuch angegeben.
Denn weniger Druck in den Reifen sorgt für mehr Auflagefläche am Boden.
Blei-Akkus bei langer Standzeit nachladen
Sorgen um den Akku sind ebenfalls nicht berechtigt. Während der Fahrt durch die Kälte wärmt sich der Akku durch die Stromentnahme auf. Nur im Parkmodus mag die Batterie auf Dauer keine eisigen Temperaturen. Hier wäre eine Garage schön oder zumindest eine Abdeckung für den Kabinenroller. Sollte das Elektromobil im Winter doch mal längere Zeit ungenutzt stehen, müssen die Akkus nachgeladen werden. Gerade Blei-Batterien haben eine hohe Selbstentladung. Als Richtwert kann man sagen, dass diese Art von Akkus alle zwei Monate aufgeladen werden sollten. Besser wäre bei langen Standzeiten ein Lithum-Akku, der nicht fest im Kabinenroller verbaut ist. Der lässt sich in der Wohnung aufbewahren und laden, so lange der Roller nicht in Nutzung ist.
Es spricht also nichts dagegen, seinen Kabinenroller im Winter zu nutzen. Eine Abdeckplane bzw. wasserfeste Schutzhülle bekommt Ihr im Zubehör zu kaufen.
- bis zu 70 km Reichweite
- 2000 Watt starker Motor
- Zugelassen für bis zu 2 Personen
Ist der E Kabinenroller wasserdicht?
Kann man sich aif seinen Kabinenroller oder Scooter bei Regen verlassen. Er sollte es sein, von oben, der Seite und von unten. Man unterscheidet aber zwischen wasserdicht und wasserfest. Achtet in der Beschreibung des Herstellers also auf die Definition. Von wasserfest spricht man, wenn das Fahrzeug wasserabweisend also wasserresistent ist, also wenn ein Bauteil den Regen bis zu einem gewissen Maß fernhält. Von wasserdicht sprechen wir, wenn ein Bauteil absolut wasserdicht ist. Die meisten E Kabinenroller sind auch wie Autos wasserdicht. Auch kalte Füße bekommt Ihr im Winter nicht, da alle modernen Kabinenroller mit einer Heizung ausgestattet sind. Hier solltet Ihr natürlich darauf achten, das eine Heizung, wie auch andere elektrische Geräte an Bord Strom verbrauchen und Ihr damit die Reichweite mindert. Aber das ist nicht dramatisch und ist in der Bedienungsanleitung zum Fahrzeug nachzulesen.
Wir empfehlen euch für den Winter, wie auch für ’normale‘ Autos einen entsprechenden Lackschutz, für den Fall, das euer Fahrzeug mit Spritzwasser in Kontakt kommt, das durch Winterstreu salzhaltig geworden ist.
Gibt es Winterreifen für E Kabinenroller?
Ja, es gibt Winterreifen für E Kabinenroller. Zunächst einmal solltet Ihr sehen, für welche winterlichen Verhältnisse Ihr die Winterreifen braucht. Gibt es Schnee, viel Schnee, ist es glatt und gibt es Steigungen. So wie bei einem normalen PKW auch. Bei Steigungen und Glätte empfehlen sich sogar Schneeketten. Die normale Bereifung des E Kabineroller sollte genügend Profil aufweisen, so das Ihr bei Regen und leichtem Schneefall klar kommt. Bei Steigungen kommt es eh auch auf die Motorleistung an. Wenn der Schnee zu hoch liegt, es zu glatt wird und Ihr euch entscheidet Winterreifen zuzulegen, dann solltet Ihr den Reifenhändler fragen, ob euer Kabinenroller auch mit den neuen Reifen fahren darf. Denn es gibt ja für jedes Fahrzeug auch eine Betriebserlaubnis in der steht, welche Reifen verwendet werden dürfen. Winterreifen kosten zwischen 50 bis 100 Euro. Dreirädrige E Kabinenroller sind an dieser Stelle im Vergleich zu vierrädrigen kostengünstiger. 🙂
7 Kommentare zu „E Kabinenroller im Winter“
Hallo
ich suche verzweifelt Winterreifen für mein 4 Rad
E-Kabinenfahrzeug „eLazzy“ Prenium
12 Zoll Felgen habe ich noch zusätzlich zu meinem Sommerreifen 125/65r12 die drauf sind
Wieso „verzweifelt“, für den E Kabinenroller muss es doch Winterreifen beim Hersteller geben. Hast Du da noch nicht angefragt? Ansonsten empfehlen wir funsport-oberberg.de
Danke für diesen aufschlussreichen Bericht. Er hat mir sehr bei meiner Entscheidung für so ein Fahrzeug geholfen. Prima!
Für welchen haben Sie sich entschieden? Vielleicht können wir Ihnen ja einen Rabatt organisieren?
Eine kleine ,,Perversion“ meinerseits. Ich habe unter der ,,Motorhaube“ eine Diesel-Standheizung verbaut. Entspricht natürlich nicht dem Grundgedanken elektrischen Fahrens, aber … herrlich warm bei frostigen Temperaturen 😉
Hab auch eine Standheizung eingebaut, aber allerdings geht bei mir da die Batterien noch schneller leer also ohne. 😭😭😭 mit viel zittern und beten bin ich heimgekommen.
Hallo zusammen 🙂
Zum Thema Kabinenroller im Winter ein Paar Anmerkungen aus eigener Erfahrung.
Ich benutze meinen Kabinenroller oft auf dem Weg zu meinem Nebenjob. Hin und zurück genau 40km. Reichweiten meines Kabinenrollers bei milden bis sommerlichen Temperaturen 50km sicher, plus 10km Reserve bei nachlassender Leistung. Bei 5°C mit meinem Kabinenroller ( stand in der Garage ) 20km zur Arbeit. Geschwindigkeit und Leistung wie gewohnt. Nach ca. 8 Stunden Standzeit im Freien bei Nacht mit Temperaturen um den Gefrierpunkt dann wieder 20 km für den Weg nach Hause. Davon 5km relativ normale Fahrleistung. Nach gefahrenen 10km deutlicher Leistungsverlust spürbar. Nach 15 km die ersten Gebete noch nach Hause zu kommen. Die letzten 5km mit Ach und Krach auf einem Fahrradweg im Schneckentempo. Fahrleistungen und Reichweite bei angenommen -10°C ?! Die ,,Heizung“ wie sie auch herstellerseitig gerne erwähnt wird reicht gerade Mal aus die Frontscheibe beschlagfrei zu halten. Ab nächtlichen Temperaturen von +15°C abwärts so gut wie keine nennenswerte Aufwärmung der Kabine. 1-2 ° max. Hatte ich bei meiner oben erwähnten Fahrt die ,,Heizung“ im Dauerbetrieb ( 800W) laufen lassen, wäre ich sicher nach 30km mit leerer Batterie stehen geblieben.
Auch ein Thema. Die schmale Spurbreite eines Kabinenrollers im Winter. Sollten sich durch PKW’s Fahrspuren im Schnee bilden, fährt man oft mit zwei Rädern ( 4Rad-Kabinenroller ) in einer Fahrspur und mit den beiden anderen auf dem Schnee. Bei dreirädrigen Kabinenroller ist es noch extremer. Je nachdem mit dem Vorderrad in der Spur oder mit einem Hinterrad. Je nach Situation und Verkehr.
Zu den Batterien bzw. den Akkus betr. Laden im Winter. Auch die seltener eingebauten Li-Io Akkus können zum Laden nicht entnommen werden. Zumindest nicht ohne größeren Aufwand. Im alltäglichen Gebrauch nicht umsetzbar.
Winterzeit = Dunkelheit. Bei den 4Rad Kabinenroller ( wie bei meinem ) ist das LED Licht zwar hell aber der Lichtkegel viel zu kurz. Das pseudo Fernlicht macht das Licht nur etwas heller aber NICHT weiter. Schon bei regennasser Fahrbahn bei Nacht völlig unzureichend. Bei Regen kommt erschwerend hinzu daß der einzelne Scheibenwischer viel zu klein ist. Wischerfeld bei mir ( ich 1.80m ) unterhalb Blickfeld. Ohne ,,Bücken“ während der Fahrt bei entgegenkommenden Fahrzeugen kein sicheres Fahren !!!
Zur Dichtigkeit gegenüber Wasser im Verhältnis zum PKW. Bei normalen bis starkem Regen kein Wassereintritt. Mit Dampfstrahler beim Cleanpark ( mit respektvollen Abstand ) Wassereintritt vor allem über die Scheibengummis. Das könnte aber von Modell zu Modell unterschiedlich sein. Aber sicher kann da kein Kabinenroller mit den Ansprüchen an einen PKW mithalten.
Also zum Verständnis. Ich fahre meinen Kabinenroller nach wie vor sehr gerne. Auch, abgesehen von einem Defekt, sehr zuverlässig und täglich zur Arbeit über 40km ( Hinweg+Rückweg ) über Berg und Tal im Schwarzwald. Also wetterbedingt bei zumutbarem Wetter und Temperatuen wohl bemerkt. Fahren im Winter über diese Distanz bzgl. der Reichweite OHNE zwischen Laden beim Arbeitgeber nicht möglich. Innerstädtisch bei geräumten Straßen könnte der Kabinenroller aber sicher ganzjährig gefahren werden.
Eine kleine ,,Perversion“ meinerseits. Ich habe unter der ,,Motorhaube“ eine Diesel-Standheizung verbaut. Entspricht natürlich nicht dem Grundgedanken elektrischen Fahrens, aber … herrlich warm bei frostigen Temperaturen 😉
Schöne Grüße aus dem Schwarzwald.
Harry
Hallo Harry, danke für deinen sehr ausführlichen Fahrtbericht zum Thema e-Kabinenroller im Winter. Da kann man sich einen ordentlichen Eindruck machen. Mir gefällt dann noch dein Fazit: „Ich fahre meinen Kabinenroller nach wie vor sehr gerne. Auch, abgesehen von einem Defekt, sehr zuverlässig und täglich zur Arbeit über 40km ( Hinweg+Rückweg ) über Berg und Tal im Schwarzwald.“ …weiterhin frohe elektrische Fahrt über Berg und Tal 🙂