Wer sich täglich durch den Großstadt-Dschungel quälen muss, ist schnell genervt von der stetig steigenden Verkehrslage. Hier hupt es, dort klingelt es, da wird man angerempelt. Aber wer wird eigentlich als größter Störfaktor wahrgenommen? E Scooter, Radfahrer oder Fußgänger?
Der Feind auf zwei Rädern
Tatsächlich beklagen sich Fußgänger nicht mehrheitlich über Autofahrer, sondern über die Verkehrsteilnehmer auf zwei Rädern, genauer gesagt über E-Scooter-Fahrer. Diese gelten als besonders rücksichtslos. Zum einen wegen ihrem Fahrstil, aber auch, weil die Fahrzeuge kreuz und quer in der Stadt abgestellt werden, sodass sie für Passanten zur Stolperfalle werden. Laut einer Studie vom ADAC (siehe BR) fühlen sich 55 Prozent durch diese Gruppierung gestört.
Dicht gefolgt wird der Unmut über die E Scooter von Fahrrädern und dessen Besitzer. Hier drücken 47 Prozent der Befragten ihren Unmut wegen der gefährlichen Überholmanöver aus. Auch sich selbst mögen Fußgänger nicht. Immerhin noch 31 Prozent sind genervt von der Tatsache, dass die Gleichgesinnten unachtsam auf ihr Handy schauen, während sie sich ihren Weg zu ihrem Ziel bahnen. Autofahrer landen mit 29 Prozent an vierter Stelle, wobei sich die Fußgänger vor allem über abbiegende Autos beschweren, die keine Rücksicht auf Fußgänger nehmen.
E-Scooter-Fahrer sind bei Fußgängern äußerst unbeliebt. 55 % der befragten Bevölkerung sehen sie als Störfaktor Nummer 1!
Mehr Sicherheitsmaßnahmen im Straßenverkehr gewünscht
Bei der Befragung wollte der ADAC Lösungsvorschläge bezüglich der Sicherheitsmaßnahmen im Straßenverkehr hören. Dabei waren dann die Autofahrer wieder zentrales Thema. In der Umfrage wünschte man sich mehr Ampeln, gefolgt von neuen Zebrastreifen und Tempo-30-Zonen in Wohngebieten. Wer auf dem Gehweg parkt, soll härter bestraft werden. Zudem wurden getrennte Bereiche für Fußgänger und Radfahrer gefordert.
Ampeln, Zebrastreifen und getrennte Bereiche für Fußgänger und Radfahrer sollen den Aspekt der Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen.
Die Umfrage, an der über 3200 Bewohner der größten Stadt jedes Bundeslandes teilnahmen, zeigt auch, dass sich Fußgänger in Potsdam (zwei Drittel) und München (64 Prozent) am sichersten fühlen. Hingegen fühlen sich in Köln (gut ein Drittel) und Saarbrücken (38 Prozent) vergleichsweise wenige Fußgänger sicher.
Verkehrsteilnehmer in Deutschland zunehmend aggressiver
Eine zusätzliche Umfrage der Unfallforschung der Versicherer (UDV) ergab kürzlich, dass Verkehrsteilnehmer eine zunehmende Aggressivität auf Deutschlands Straßen wahrnehmen. Die Hälfte der Befragten gab an, sich nach Ärger zumindest gelegentlich sofort abreagieren zu müssen, im Vergleich zu knapp halb so vielen im Jahr 2016.
Die Selbst- und Fremdwahrnehmung der Verkehrsteilnehmer unterscheidet sich laut der Studie erheblich. Beispielsweise gaben 96 Prozent der Autofahrer an, Radfahrer mit ausreichendem Abstand zu überholen, während sie bei 93 Prozent der anderen Autofahrer einen zu geringen Sicherheitsabstand wahrnahmen. Frauen fühlen sich im Straßenverkehr weniger sicher als Männer, wobei der Anteil der Männer, die sich sicher fühlen, bei 64 Prozent liegt, während er bei Frauen nur 49 Prozent beträgt.
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