Die Schwalbe ist ein Kleinkraftrad aus der DDR. Hergestellt wurde der Roller erstmals 1964 von Simson im thüringischen Suhl. Bis heute schmückt sie dort das Straßenbild. Kein Wunder, wurden doch mehr als eine Million Exemplare der Schwalbe gebaut. Alles in allem gab es drei verschiedene Baureihen mit insgesamt neun Modellen. 22 Jahre nachdem das erste Fahrzeug vom Band lief, wurde sie von dem neu konstruierten Roller SR 50 abgelöst.
Wegen einer Ausnahmeregelung darf die Schwalbe mit Verbrennermotor in Deutschland mit Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h zulassungsfrei fahren. Benötigt werden nur ein Versicherungskennzeichen und ein Führerschein der Klasse AM. Die TÜV-Prüfung entfällt.
Die ostdeutsche Antwort zur italienischen Vespa
Als die Mauer fiel, landeten viele Schwalben auf dem Müll. Jeder wollte nämlich ein modernes West-Auto fahren. Der Roller knatterte viel zu laut, an der Ampel musste man ständig am Gas drehen, damit der Motor nicht ausging und die Steigfähigkeit von 3 % ließ auch zu wünschen übrig. Doch wie das nun mal so ist, überkommt einen irgendwann die Nostalgie und plötzlich ist die ostdeutsche Antwort zur italienischen Vespa wieder Kult. Und nicht nur das: Die anfänglichen Schwalben unterschieden sich in vielen Details von späteren Modellen.
Der Blinker hatte eine andere Form, der Kettenkasten war aus Aluminium, die Sitzbank hatte einen Chromrahmen. Somit ist die Schwalbe im Originalzustand eine gesuchte Rarität.
Um die 1.000 Euro kostet ein gut erhaltenes Fahrzeug heute, Tendenz steigend.
Emissionsfreie E Schwalbe als Alternative
Wesentlich teurer, dafür aber flüsterleise ist hingegen die Neuauflage der Schwalbe vom E Schwalbe Hersteller Govecs. Seit 2017 vertreibt das Unternehmen die Kultroller als umweltfreundliche Elektrofahrzeuge. Der original Schwalbe-Schriftzug, der Gepäckträger und die großen Laufräder wurden von der Simson Schwalbe übernommen, ansonsten gibt es bei den beiden Fahrzeugen kaum technische Übereinstimmungen.
Die Govecs Schwalben sind mit 45 km/h Höchstgeschwindigkeit oder als 90 km/h schnelle L3E-Version erhältlich. Der Unterschied zur 45-km/h-Variante liegt im optional bestellbaren zweiten Akkupack, das für 4,8 kWh Speicherkapazität sorgt und dementsprechend mehr kostet. Aktuell sind die Akkus noch fest in der E Schwalbe verbaut, müssen also am E Roller geladen werden, aber der Hersteller arbeitet wohl an entnehmbaren Batterien. Das Bremssystem lässt sich mit ABS kombinieren.
6.990 Euro verlangt der Anbieter für die Govecs Schwalbe mit 90 km/h. Für 5.590,00 € gibt es die Modelle, die mit halber Geschwindigkeit unterwegs sind.