Schadenfreiheitsklassen – auch bei elektrischen Fahrzeugen wichtig

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Schadenfreiheitsklassen auch bei e Scooter, Elektroroller & Co

Wie bei jedem anderen Fahrzeug ist auch bei E-Fahrzeugen wie E-Rollern und E-Motorrädern eine Kfz-Haftpflichtversicherung Pflicht. Demnach ist die gesetzliche Verpflichtung an keine bestimmte Antriebsart gebunden. Logisch und verständlich, da es um den finanziellen Schutz im Falle eines Schadens oder Unfalls geht.

Eine weitere Gemeinsamkeit ist, dass die Schadenfreiheitsklasse eine wichtige Rolle spielt. Sie entscheidet über die Höhe der Versicherungsbeiträge und bietet ein Einsparpotential, welches die wenigsten Menschen auf dem Schirm haben.

Funktion - das sagt die Schadenfreiheitsklasse aus

Die Schadenfreiheitsklasse gibt an, wie viele Jahre ein Versicherungsnehmer schaden- und unfallfrei gefahren ist. Wie teuer eine Versicherung ist, hängt maßgeblich von der Schadenfreiheitsklasse, abgekürzt mit SF-Klasse, ab. Je höher die SF-Klasse, desto niedriger ist die Versicherungsprämie. Demnach wird der belohnt, der besonders lange ohne Schadensereignis auf den Straßen unterwegs ist.

Da die SF-Klasse fahrzeugbezogen vergeben wird, kann es einen Unterschied zwischen Erst- und Zweitfahrzeug geben. Wenn zum Beispiel in erster Linie ein Horwin Ranger genutzt wird und dort die SF-Klasse 18 zum Tragen kommt, kann bei dem zusätzlich gekauften Super Soco TC eine andere SF-Klasse einschlägig sein.

Wer eine kostengünstige Versicherung für sein E-Fahrzeug sucht, sollte das Angebot des Testsiegers DA Direkt in Betracht ziehen. Zum einen wird dort ein Versicherungsschutz für Akku, Wallbox und mobiles Ladegerät geboten, zum anderen ist eine spezielle Zweitwagenversicherung verfügbar, die dafür sorgt, dass bei dem zweiten E-Fahrzeug die gleiche SF-Klasse wie beim Erstfahrzeug gilt.

Zu Beginn eines neuen Versicherungsjahres werden die Versicherten automatisch über die Einstufung in eine bessere Schadenfreiheitsklasse informiert. Im Regelfall ist der 1. Januar der entscheidende Stichtag. Nach einem Schadensereignis kann mit einer niedrigeren SF-Klasse gerechnet werden.

Die SF-Klasse wirkt sich auf die Kfz-Haftpflichtversicherung und die Vollkaskoversicherung aus, nicht aber auf die Teilkaskoversicherung.

Diese Rabatte werden gewährt

Die Versicherungen stellen Tabellen zur Verfügung, über die nähere Informationen zu den verschiedenen Stufen gewonnen werden können. Im Regelfall reicht die Spanne von SF 1 bis SF 35, doch gibt es auch Versicherungen, die weitere Stufen bis SF 50 vorsehen.

Ein Rabatt von ca. 80 % auf den Versicherungsbeitrag ist bei den SF-Klassen 31 bis 35 üblich. Bei 50 unfallfreien Jahren beträgt der Rabatt häufig bis zu 83 %. Sowohl bei Fahranfängern als auch bei Erstversicherten gibt es ein statistisch höheres Unfallrisiko. Vor diesem Hintergrund wird diesen Personengruppen eine Sonderklasse mit einem Risikoaufschlag zugeordnet.

Schadenfreiheitsklassen können übertragen werden

Das System der SF-Klassen sieht vor, dass unter bestimmten Voraussetzungen die Schadenfreiheitsklasse von einer anderen Person übernommen werden kann. Neben nahen Verwandten wie Eltern und Großeltern können auch im selben Haushalt lebenden Personen wie Ehepartner ihre SF-Klasse übertragen. Der SF-Klassen-Geber verzichtet mit der Übertragung allerdings auf seine SF-Rabatte. Voraussetzung ist, dass der Empfänger regelmäßig das Fahrzeug des Überträgers genutzt hat. Es können nur so viele schadenfreie Jahre übertragen werden, wie der Empfänger bereits seinen Führerschein besitzt.

Sogar von Verstorbenen kann unter Umständen die SF-Klasse übernommen werden. Voraussetzung ist ein entsprechender Antrag und die Vorlage der Sterbeurkunde.

So kann die SF-Klasse positiv beeinflusst werden

Unfälle durch vorausschauendes Fahren zu vermeiden, ist die beste Strategie, um eine höhere SF-Klasse zu erhalten. Defensives Fahren, ausreichender Sicherheitsabstand und der Verzicht auf riskante Überholmanöver sind zielführend. Die Leistung vom E-Motorrad muss nicht zwingend ausgereizt werden.

Kleinere Schäden, wie zum Beispiel ein kleiner Lackschaden beim Ausparken, sollten dann mit eigenen Mitteln reguliert werden, wenn die gesamten Reparaturkosten übersichtlich sind und die Herabstufung bei der SF-Klasse langfristig betrachtet teurer wäre.

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