Elektromobilität ist längst nicht mehr nur etwas für Autoliebhaber – auch auf zwei Rädern ist der elektrische Antrieb angekommen. E-Roller surren durch Städte, während E-Autos auf der Autobahn lautlos vorbeiziehen. Beide fahren mit Strom, doch beim Laden zeigt sich: So ähnlich, wie es auf den ersten Blick scheint, sind sie gar nicht. Denn der Weg zur vollen Batterie unterscheidet sich deutlicher, als viele denken.
Akku-Größe: Die Power macht den Unterschied
Der vielleicht auffälligste Unterschied liegt in der Größe des Akkus. Während E-Autos oft Batterien mit 30 bis über 100 Kilowattstunden unter der Haube haben, begnügen sich E-Roller meist mit schlanken 1 bis 3 Kilowattstunden. Das klingt nicht nur nach weniger, das ist es auch – und hat spürbare Auswirkungen.
E-Roller brauchen deutlich weniger Energie für ihre kurzen Stadtfahrten, während E-Autos für lange Strecken gewappnet sein müssen. Diese enorme Differenz in der Akkukapazität bestimmt nicht nur die Reichweite, sondern auch, wie, wo und wie lange geladen werden muss. Hier fangen die Unterschiede also schon im Kern an.
Stromanschluss: Schuko oder Wallbox – wer braucht was?
Beim Thema Stromanschluss trennen sich die Wege von Roller und Auto endgültig. E-Roller lassen sich ganz entspannt an einer herkömmlichen Haushaltssteckdose aufladen – oft sogar mit einem Ladegerät, das dem eines Laptops ähnelt. Wer eine Steckdose in der Nähe hat, ist versorgt.
E-Autos brauchen mehr Leistung. Besitzer eines Elektromobils nutzen meist öffentliche Ladesäulen – oder man kann eine Wallbox kaufen und zuhause laden. Eine einfache Steckdose reicht hier nicht aus, weder in Sachen Geschwindigkeit noch in puncto Sicherheit. Die Infrastruktur ist also eine ganz andere, und das merkt man spätestens, wenn das Kabel in der Hand liegt.
Ladezeit im Vergleich: Viel Geduld oder kurze Kaffeepause?
Ein kleiner Akku ist schneller voll – das macht sich beim E-Roller sofort bemerkbar. Je nach Modell dauert eine komplette Ladung etwa drei bis sechs Stunden, und das ganz gemütlich an der Steckdose.
Bei E-Autos sieht das anders aus: An der Wallbox dauert’s je nach Akkugröße mehrere Stunden, an Schnellladestationen immerhin rund 30 bis 60 Minuten. Wer also nur kurz neue Energie tanken will, ist mit dem Roller klar im Vorteil. Für den Stadtverkehr reicht oft schon eine halbe Ladung – ideal für die kleine Pause zwischendurch.
Kosten pro Ladevorgang: Wer fährt günstiger?
Auch beim Blick aufs Portemonnaie hat der E-Roller die Nase vorn. Eine komplette Akkuladung kostet je nach Strompreis meist unter einem Euro – da kann kein anderes Verkehrsmittel mithalten. E-Autos schlagen da schon ganz anders zu Buche: Je nach Akkugröße und Tarif können zehn bis zwanzig Euro pro Vollladung fällig werden.
Natürlich fährt ein E-Auto auch viel weiter, aber für kurze Strecken im Alltag punktet der Roller mit beeindruckender Sparsamkeit. Wer also günstig von A nach B kommen will, liegt mit zwei Rädern goldrichtig.
Flexibilität beim Laden: Mobil oder stationär?
Beim Thema Flexibilität zeigt sich der E-Roller von seiner besten Seite. Viele Modelle haben herausnehmbare Akkus, die einfach mit ins Haus oder ins Büro genommen werden können. Geladen wird dann bequem an jeder Steckdose – ganz ohne Garage oder spezielles Equipment.
E-Autos sind da deutlich anspruchsvoller. Der Akku bleibt im Fahrzeug, was eine passende Ladeinfrastruktur voraussetzt. Ohne Wallbox oder Ladesäule geht da wenig. Gerade für Stadtbewohner ohne eigenen Stellplatz kann das zur echten Herausforderung werden. Der E-Roller ist damit oft die praktischere Wahl, wenn es ums spontane und einfache Laden geht.
Elektro ist nicht gleich Elektro – besonders beim Laden
E-Roller und E-Auto teilen sich den elektrischen Antrieb, aber beim Laden könnten die Unterschiede kaum größer sein. Während der Roller mit wenig Energie, einfacher Technik und hoher Alltagstauglichkeit punktet, braucht das Auto mehr Planung, Infrastruktur und Zeit.
Beide haben ihre Berechtigung, je nach dem, was man im täglichen Leben so braucht. Wer flexibel, günstig und unkompliziert unterwegs sein will, ist mit dem Roller bestens beraten. Wer große Reichweiten und Komfort sucht, greift zum E-Auto. In Sachen Laden bleibt klar: Klein ist oft erstaunlich unkompliziert.